Mikro-Sklerotherapie (Besenreiser)

Mikro-Sklerotherapie (Behandlung von Besenreisern)

Besenreiser kommen bei ca. 70% der Bevölkerung vor. Diese feinen sichtbaren Venen an der Hautoberfläche verursachen in der Regel keine Beschwerden, werden jedoch häufig als störend empfunden.

Durch eine Mikro-Sklerotherapie – ein schmerzarmes und minimalinvasives Verfahren – können Besenreiser oft entfernt oder deutlich verringert werden. Dabei wird die Vene mit einer sehr kleinen Nadeln punktiert und das Sklerosierungsmittel eingespritzt. Eine lokale Betäubung ist nicht notwendig.

Vor der Behandlung erfolgt in einem gesonderten Termin eine Beratung, Aufklärung und Doppler-Ultraschalluntersuchung (Blutflussmessung) der großen oberflächlichen Venen beider Beine. Wenn alle Untersuchungsergebnisse unauffällig sind, erhalten Sie ein Rezept für Kompressionsstrümpfe. Anschließend können Sie einen Termin für die Mikro-Sklerotherapie vereinbaren. Je nach Anzahl der Besenreiser werden u.U. mehrere Termine benötigt, da nur eine bestimmte Menge des Sklerosierungsmittels pro Behandlung angewendet werden darf.

Nach der Mikro-Sklerotherapie sollte Sie laufen!

Bitte beachten Sie, dass Sie nach der Mikro-Sklerotherapie sportliche Betätigungen und Hitzeanwendungen (Sonnenbaden, Saunagänge und heißes Baden) für 4 Wochen unterlassen sollten.

Der Kompressionsstrumpf sollte für 24 Stunden mit den lokalen Druckpflastern belassen werden. Nach 24 Stunden können die lokalen Druckpflaster entfernt werden. Anschließend sollten Sie die Kompressionsstrümpfe für 3 Wochen tragen.

Die Mikro-Sklerotherapie ist keine Leistung der Krankenkassen.

Die Mikro-Sklerotherapie darf beim Vorliegen der folgenden Erkrankungen nicht durchgeführt werden (absolute Kontraindikationen):

  • Bekannte Allergie auf das Sklerosierungsmittel (Aethoxysklerol)
  • Akute venöse Thromboembolie
  • Lokale Infektion im Bereich der Sklerosierung
  • Schwere generalisierte Infektion

Die Mikro-Sklerotherapie sollte beim Vorliegen der folgenden Erkrankungen nicht durchgeführt werden (relative Kontraindikationen):

  • Schwere Systemerkrankung
  • Längerfristige Immobilität oder Bettlägerigkeit
  • schwere periphere arterielle Verschlußkrankheit (PAVK II, III & IV)
  • Schwangerschaft
  • Stillzeit
  • Schlechter Allgemeinzustand
  • Hohes Thromboembolierisiko (Z.n. thromboembolieschem Ereignis, bekannte schwere Thrombophillie, aktive Krebserkrankung, Hyperkoagulabilität)

Folgende Komplikationen können vereinzelt auftreten:

  • Anaphylaxie
  • Gewebsnekrosen
  • Schlaganfall oder TIA
  • Lungenembolie
  • Verletzung motorischer Nerven

Folgende Komplikationen können selten auftreten:

  • Distale oder proximale tiefe Venenthrombose
  • Sehstörungen
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Verletzung sensibler Nerven
  • Druckgefühl in der Brust
  • Trockener Husten
  • Oberflächliche Thrombose
  • Hautreaktion (Kontaktallergie)
  • Hautnekrose

Folgende Komplikationen können häufig auftreten:

  • Matting (im Umfeld der behandelten Venen können sich kleinste Gefäße neu bilden)
  • Hyperpigmentierung

Alternative Behandlungsmöglichkeiten neben der Mikro-Sklerotherapie ist die Behandlung der Besenreiser mit dem Laser. Nach der deutschen Leitlinie stellt die Mikro-Sklerotherapie die Behandlungsmethode der Wahl für störende Besenreiser dar. Durch die Mikro-Sklerotherapie kann eine 80-90%ige Besserung erreicht werden.

Kurz- und mittelfristig können Kontrollen nach der Mikro-Sklerotherapie notwendig sein. In einigen Fällen kann eine erneute Behandlung der Besenreiser erforderlich werden.